Spezialgebiete

Untersuchungen

Ihre Vorstellung bei uns

Im Rahmen Ihrer Vorstellung wird ausführlich auf Ihre Krankengeschichte und Ihre Beschwerden eingegangen und es erfolgte eine umfassende klinische Untersuchung und alle bisher durchgeführten MRT und CT Bilder werden im Detail analysiert.
Je nach Befund werden weitere Untersuchungen (Elektrophysiologie, Ultraschalluntersuchungen, CT- und Röntgenuntersuchungen, etc.) bei Vorstellung mit angeschlossen. Sollte eine weitere spezifische MRT-oder ggf. MRT Ganzkörperdiagnostik notwendig sein, werden diese zeitnah entweder beim Patienten heimatnah oder im Falle einer speziellen Untersuchung, die nicht heimatnah durchgeführt werden kann, in unserem Haus geplant.

Um die erstmalige Vorstellung für Sie und uns zu erleichtern bitten wir Sie die vorab zugesandten Unterlagen (Erhebungsbogen) wie gefordert auszufüllen und mit all Ihren Unterlagen (CDs, radiologische Befunde, Arztbriefe, OP-Berichte, etc.), die Sie bis dahin gesammelt haben, per Postweg oder per E-Mail an znf@med.uni-tuebingen.de und in ausreichendem Abstand zur Vorstellung an uns zuzusenden.

Elektrophysiologie und intraoperatives Neuromonitoring

Wir verfügen über ein Team von versierten Elektrophysiologinnen (Ltd. MTA Fr. M. Liebsch), die über ein breites Spektrum an diagnostischen Möglichkeiten verfügen. Diese werden nicht nur diagnostisch, sondern auch intraoperativ (intraoperatives Neuromonitoring) angewendet. Dadurch kann auch im Falle einer Operation die Funktion (Hören, Kraft, Gefühl und Blasen-/Mastdarmfunktion) permanent überwacht werden um bleibende Schäden zu vermeiden.

In unserer Abteilung stehen folgende Untersuchungen zur Verfügung:

  • AEP: akustisch evozierte Potentiale (Hörbeurteilung)
  • SEP: sensibel evozierte Potentiale (Beurteilung der Sensibilität/Gefühls)
  • MEP: motorisch evozierte Potentiale (Beurteilung der Motorik/Kraft)
  • demnächst: Ton- und Sprachaudiometrie

Insbesondere zum Monitoring des Hörvermögens bei Vestibularisschwannomen bei NF 2 sind AEPs das sensitivste und objektivste Messverfahren zur Beurteilung des Hörvermögens. Oft gehen dortige Veränderungen (AEP-Verschlechterung) dem merklichen Hörabfall im Ton- und Sprachaudiogramm voraus, sodass wir frühzeitig über AEP Untersuchungen eine beginnende Beeinträchtigung des Hörvermögend entdecken und behandeln können.

Neurosonographie (Nervenultraschall), EMG und ENG (Elektromyo- und neurographie, Messung der Muskel- und Nervenleitgeschwindigkeit)

Die Nervenbahnen in Armen, Beinen sowie am Hals können mit einer hochauflösenden Ultraschalldiagnostik sehr gut dargestellt werden. Es ist eine sehr schnelle, effiziente und wenig zeitaufreibende Methode (verglichen zum MRT), die auch Verlaufskontrolle eines möglichen Tumorbefalls in diesem Bereich dient. Sollten sich hier Auffälligkeiten über den Verlauf ergeben wird ergänzend eine MRT-Diagnostik durchgeführt. Für Kinder mit Neurofibromatose oder Schwannomatose sind MRT-Diagnostiken sehr aufwändig und oft mit einer Vollnarkose verbunden. Hier stellt die Neurosonographie eine stressreduzierte und schnelle Methode dar um gewissen Befunde über den Verlauf zu beobachten. Die Durchführung der Neurosonographie wird durch die Experten der neurologischen Ambulanz unter Leitung von OA PD Dr. med. Alexander Grimm durchgeführt.

Sollten über die Sonographie hinaus noch Funktionsuntersuchungen von betroffenen Nerven (sogenannte Nervenleitgeschwindigkeit) oder Muskeln (sogenannte EMG Untersuchung) notwendig sein, werden jene ebenfalls vom gleichen Team durchgeführt. Die Durchführung der Neurosonographie wird durch die Experten der neurologischen Ambulanz durchgeführt.

Bildgebung

MRT-CT- und Röntgenbildgebung sowie konventioneller Ultraschall

Für die Magnetresonanztomographie (MRT) wird keine belastende Röntgenstrahlung oder andere ionisierende Strahlung verwendet und die Methodik basiert auf magnetische Wechselfelder. Sie ist Goldstandard für die Beurteilung von Weichteilgewebe und eignet sich somit hervorragend zur Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von Tumoren im Rahmen der Neurofibromatosen/Schwannomatose. Gewisse Limitationen sind leider durch Herzschrittmacher, Zahnspangen, etc. gegeben.

Die Computertomographie (CT) wiederum basiert auf Röntgenstrahlung und ist tendenziell nicht für die regelmäßige Kontrolle geeignet. Primär wird Sie in der Notfalldiagnostik, zur Beurteilung von Knochenstrukturen und Verkalkungen (z.B. Meningeome), bei Kontraindikationen der MRT-Bildgebung (Herzschrittmacher) und im Rahmen gewisser Eingriffe zur präoperativen Planung verwendet.

Röntgenbildgebungen eignen sich ebenfalls für die Beurteilung von Knochenstrukturen und ermöglichen es auch durch funktionelle Aufnahmen Aussagen über gewisse Fehlstellungen der Wirbelsäule (z.B. Wirbelgleiten) zu treffen.

Der Ultraschall kommt insbesondere im Bauchbereich bei NF1-Patienten zum Einsatz um eine Tumorlast im Bauchraum auszuschließen, die sich der Tastuntersuchung entzieht.

Unsere bildgebenden Leistungen

Wir arbeiten eng mit unseren radiologischen Abteilungen (Neuroradiologie und Allgemeine Radiologie) zusammen und bieten folgende Untersuchungen an:

  • MRT oder CT jeglicher Körperregion mit und ohne Kontrastmittel
  • MRT-Feinschichtdarstellungen zur detaillierten Beurteilung der Tumore
  • MRT-Ganzkörperdiagnostik
  • PET-MRT und/oder PET-CT: zur Beurteilung der Stoffwechselaktivität von NF1 assoziierten Neurofibromen mit der Frage nach Hinweisen auf Bösartigkeit
  • (Maligne Entartung)
  • Sämtliche Röntgendarstellungen

Beispiel: PET-MRT-Bildgebung bei einem Neurofibromatose Typ 1 Patient.

Neurofibromatose-Typ-1-Patient

Links: normales MRT mit massiver Tumorausbreitung im Bereich des Nervengeflechtes des rechten Armes (links im Bild). Rechts: die PET Untersuchung ermöglicht die Beurteilung der Stoffwechselaktivität, hier findet sich zum Glück keine Aktivität im Tumor, die Aktivitätssteigerung der anderen Seite ist nicht tumorbedingt, sondern im „braunen Fett“ lokalisiert.

Neuropsychologische Testung

Bei Kindern und Erwachsenen mit NF1 ist häufig eine neuropsychologische Testung notwendig, da bis zu zu 50% der NF1 Betroffenen Leistungsschwächen im Bereich Konzentrationen, Merkfähigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit und anderen Teilaspekten der geistigen Leistungsfähigkeit haben können. Diese Testungen sind z. B. Voraussetzung um festzulegen, ob die geistige Leistungsfähigkeit eines NF1 Betroffenen mit einer medikamentösen Therapie verbessert werden kann.

Tumorvolumetrie

Zur detaillierten Beurteilung der Tumorgröße insbesondere der Vestibularisschwannome bieten wir volumetrische Messungen an, die anhand einer dünngeschichteten MRT-Bildgebung (1 bis 2 mm Schichten) und mit Hilfe einer spezifischen Software berechnet werden können. Damit können konkrete Aussagen über die Wachstumsgeschwindigkeit getroffen werden, welche zum Teil entscheidend für die Therapieplanung- und begleitung ist.

Tumorvolumetrie der beidseitigen Vestibularisschwannome

Beispiel: Tumorvolumetrie der beidseitigen Vestibularisschwannome.

Genetische Untersuchungen und genetische Beratung

In Kooperation mit den Tübinger Institut für Humangenetik und dem genetischen Labor von Prof. Mautner in Hamburg bieten wir im Rahmen Ihrer ambulanten Vorstellung bei Ihnen und, sofern auch sinnvoll und gewünscht, Ihrer Familie eine umfangreiche genetische Diagnostik Ihres Blutes und auch des Tumormaterials an. Das Material wird dann zur Analyse weitergeleitet. Hierfür erhalten Sie von uns eine Überweisungsscheinvorlage, um mit einer Überweisung Ihres Hausarztes die Kostenübernahme für die genetische Diagnostik durch die zuständige Krankenkasse sicherzustellen.