Bei Hirntumoren handelt es sich um eine heterogene Gruppe von Tumoren, die entweder primär aus unterschiedlichen Zellen des zentralen Nervensystem (ZNS) hervorgehen oder sekundär um Hirnmetastasen, die infolge von einer Absiedlung einer systemischen Krebserkrankung entstehen.
Die Inzidenz von primären Hirntumoren liegt bei ca. 28-30/100.000 Einwohner/Jahr (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4623240/), wovon ca. 1/3 eine ungünstige Prognose (maligner Tumor) und 2/3 eine günstige Prognose (benigner oder grenzwertig maliger Tumor) aufweisen. Abgesehen von der histologischen Diagnose des Tumors bestimmen das molekulare Profil (genetischer Hintergrund des Tumors), das Alter des Patienten, der neurologische Zustand vor Operation (z.B. Karnofsky Performance Scale (KPS)), das Ausmaß der Resektion und die adjuvante Therapie den Verlauf der Erkrankung. Man kann die primären Hirntumoren grob in die hirneigenen Tumoren neuroepithelialen Ursprungs (diffuse Gliome: Astrozytome, Oligodendrogliome, Glioblastome; neuronale oder neurogliale Tumoren: Gangliogliome; Ependymome), Tumoren der Hirnnerven (z.B. Nervenscheidentumoren wie das Vestibularisschwannome bzw. Akustikusneurinome (alter Name)), Tumoren der Hirnhäute (z.B. Meningeome), Lymphome, Keimzelltumoren und Tumoren der Sellaregion (z.B. Hypophysenadenome) einteilen.