Forschung

Neuroonkologie - Forschung

In der Behandlung von Erkrankungen stellen die Ergebnisse von randomisierten kontrollierten klinischen Studien den (Gold-)Standard dar (Klasse A - Evidenz) und leisten damit einen großen Beitrag für die Therapieempfehlung der medizinischen Fachgesellschaften. Leider stehen für die meisten klinischen Fragen bis heute keine Studien dieser Güte (Evidenz- Augenscheinlichkeit, Wahrheitsgehalt) zur Verfügung. Viele Empfehlungen im Besonderen in der (Neuro-) Chirurgie basieren deswegen bis heute im besten Fall auf Experten-Ausschüsse oder Expertenmeinungen (Klasse C - Evidenz) oder auf die persönlichen Erfahrungen des behandelnden Arztes bzw. Zentrums. Wenn keine Evidenz von randomisierten kontrollierten Studien zur Verfügung steht können retrospektive (rückblickende) Studien (Klasse B - Evidenz) wie Vergleichsstudien, Korrelationsstudien oder Fall-Kontroll-Studien die Möglichkeit bieten, Therapieempfehlungen auf eine bessere gültigere Datenlage zu stellen, als sich nur von Expertenmeinungen abzuleiten.

In der Neuroonkologie versuchen wir durch die Partizipation an internationalen randomisierten kontrollierten klinischen Studien möglichst vielen Patienten zusätzlich zur aktuellen Standardtherapie einen Studieneinschluss anzubieten. Eine Übersicht der aktuell laufenden Studien finden Sie auf der Homepage des ZNO. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt unseres Zentrums besteht darin, neurochirurgisch und neuroonkologisch relevante Fragestellungen retro- und prospektiv unizentrisch oder in Kooperationen mit anderen Zentren (multizentrisch) zu bearbeiten, um damit einen wichtigen Beitrag im Management dieser Fragestellungen zu leisten.

Das ZNO Tübingen ist Bestandteil des Zentrums für Personalisierte Medizin Tübingen (ZPM), um individuelle Therapieansätze für verschiedene Tumoren anbieten zu können.

Am renommierten Hertie Institut für klinische Hirnforschung Tübingen erforschen Mitarbeiter der Neurochirurgie und des ZNO die Biologie von Hirntumoren mit dem Fokus auf individualisierte Therapiestrategien.