Spezialgebiete

Allgemeines

Generell lassen sich in der peripheren Nervenchirurgie wie oben beschrieben 3 Hauptursachen für einen peripheren Nervenschaden definieren

  • Nervenkompressionssyndrome (z.B. Karpaltunnelsyndrom)
  • traumatische Nervenverletzungen
  • periphere Nerventumoren

Während bestimmte Arten der Kompressionssyndrome (hier insbesondere das Karpaltunnelsyndrom (CTS) und das Kubitaltunnelsyndrom (KTS, früher Sulcus ulnaris-Syndrom) zu den häufigen neurologischen Erkrankungen zählen (bis zu 3 Neuerkrankungen pro 1000 Einwohner) und die CTS Spaltung neben der Katarakt-OP den am häufigsten durchgeführten ambulanten operativen Eingriff darstellt, sind traumatische Nervenverletzungen (Auftreten nur bei ca. 1,6% aller Unfälle) sehr selten. In der Gruppe der traumatischen Nervenverletzungen nimmt die Zahl der chirurgisch verursachten Nervenverletzungen aber bis zu ca. 20 % ein.

Tumoren der peripheren Nerven sind sehr seltene Erkrankungen und umfassen in der Regel gutartige Tumoren, die von den Hüllstrukturen der Nerven ausgehen (v.a. sogenannte Schwannome und Neurofibrome). Diese Tumoren treten normalerweise spontan auf, nur bei bestimmten genetischen Erkrankungen kommen sie gehäuft vor (siehe Neurofibromatose).

Alle 3 Arten der Erkrankung erfordern eine genaue klinische Untersuchung und Beurteilung, sowie die weitergehende Diagnostik mit elektrophysiologischen Messungen der Nerven. In vielen Fällen wird auch die bildgebende Darstellung des betroffenen Nervens mittels hochauflösendem Ultraschall (Sonographie) oder kernspintomographischer Bildgebung (MRT) notwendig, um die geeignete Therapie festlegen zu können. Hier ist die enge Zusammenarbeit zwischen Neurochirurgie, Neurologie und Neuroradiologie eine entscheidende Voraussetzung zur optimalen Behandlung.