Spezialgebiete

Diagnostik

Für die Diagnostik aller Hirntumoren spielen die anatomischen Schnittbildverfahren, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT), welche auch Kernspintomographie genannt wird, die entscheidende Rolle. Die Untersuchung mit Kontrastmittel ist dabei fast immer notwendig, da eine Kontrastmittelanreicherung im Tumor wichtige Information über dessen Diagnose liefert. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) mit einem radioaktiv markieren Antikörper (wie z.B. [68Ga]-DOTATATE) gegen Somatostatinrezeptoren, die im ZNS nur selten vorkommen, findet in der Diagnose und in der Bestimmung der Ausdehnung von Meningeomen, die diesen Rezeptor in hoher Dichter auf der Zelloberfläche bilden, Anwendung.

Bei nicht oder nur schwach Kontrastmittelaufnehmen Tumoren kommen gehäuft funktionelle Bildgebungen zum Einsatz. Spezielle funktionelle MRT-Sequenzen können z.B. Auskunft über die Durchblutung und das Blutvolumen des Tumors oder dessen Zusammensetzung (Chemical Shift Imaging, Kernspinspektroskopie) liefern. Die PET kann den Stoffwechsel des Tumors (z.B. Aufnahme von Glucose ([18-F]-Fluordesoxyglucose – FDG-PET) oder Aminosäuren ([11]-C-Methionin – MET-PET oder O-(2[18-F]-Fluorethyl)-L-Tyrosin – FET-PET)) im Vergleich zum normalen Hirngewebe darstellen. Mit Hilfe spezifischer MRT-Sequenzen (BOLD), welche indirekt über den Sauerstoffverbrauch Aussagen über den Glucosestoffwechsel des Hirngewebes ermöglichen, können unter Verwendung spezieller Untersuchungen (Paradigma) gezielt eloquente Regionen wie das sensorische Wernicke Sprachzentrum (Spracherkennung) und das motorische Broca Sprachzentrum (Sprachproduktion) oder die sensomotorische Zentralregion dargestellt werden.

In seltenen Fällen ist eine Gefäßdarstellung (Angiographie) des Tumors sinnvoll, um eine Operation optimal planen zu können.