Periphere Nerven können durch akute oder chronische Druckläsionen geschädigt werden. Diese Schäden können sowohl traumatisch, als auch iatrogen z.B. während einer Operation durch lagerungsbedingten Druck auf einen Nerven- oder Nervenplexus bedingt sein. Die Druckwirkung kann dabei einerseits eine direkte Schädigung des Nerven, andererseits auch eine Durchblutungsstörung verursachen. Manche Nerven sind durch ihren anatomischen Verlauf und ihre unmittelbare Nähe zu knöchernen Strukturen besonders für mechanische Verletzungen prädisponiert wie z.B. der N. ulnaris im Bereich des Ellenbogengelenks. Sind Nerven einer chronischen Druckeinwirkung ausgesetzt, spricht man von Engpasssyndromen (Entrapmentsyndromen). Klassische Engpasssyndrome umfassen:
Nerven können aber auch durch Zugwirkung geschädigt werden. Die Dehnbarkeit der Nerven hängt dabei einerseits vom zeitlichen Ablauf sowie von möglichen Vorschäden des Nerven ab. Langsame Dehnungen werden besser toleriert als akute. Die häufigsten Verletzungen durch Dehnung werden durch schnelle Zugkräfte an den Armen, z.B. bei Motorradunfällen verursacht. Dabei kann es auch zum Nervenwurzelausriss aus dem Rückenmark kommen.
Ein chronisch wachsender Prozess im Bereich der peripheren Nerven kann neben der tastbaren Schwellung auch durch einen chronischen Druck oder durch Beeinträchtigung der Blutversorgung einen Schaden verursachen. Hier findet man dann ggf. Tumoren der peripheren Nerven als Ursache