Seit Oktober 2011 steht in Tübingen der erste deckenmontierte intraoperative Kernspintomograph Europas zur Verfügung. Es handelt sich um ein sogenanntes Hochfeld-Gerät mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla. In Ruheposition befindet sich dieses Gerät in einer Parkbucht. Die Besonderheit besteht darin, dass der Kernspintomograph zur Durchführung der intraoperativen Kontrolle während der Operation mit Hilfe eines Schienensystems zum Patientenherausgefahren wird. Dieses Konzept bietet folgende Vorteile:
Wir verwenden die intraoperative Kernspintomographie bei ausgedehnten Hypophysenadenomen (Abbildung 5) und untersuchen zusammen mit Priv.-Doz. Dr. Roder aus unserer Klinik, ob die Resektionsergebnisse durch den Einsatz dieser innovativen Technologie verbessert werden. Außerdem wollen wir die Frage beantworten, ob die Patientensicherheit bei komplizierten und großen Adenomen durch eine intraoperative kernspintomographische Kontrolle optimiert werden kann. In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Neuroradiologie am Universitätsklinikum konnten wir zeigen, dass die Durchführung einer T2-wichteten Kernspintomographie, für die keine Kontrastmittelgabe erforderlich ist, intraoperativ ausreicht zur Detektion von Tumorresten. Eine routinemäßige Kontrastmittelgabe ist somit nicht erforderlich [1].
Ausgewählte Literatur:
[1] Gohla G, Bender B, Tatagiba M, Honegger J, Ernemann U, Roder C: Identification of tumor residuals in pituitary adenoma surgery with intraoperative MRI: do we need gadolinium? Neurosurg Rev. 2019 Nov14