Bei der Hypophysitis handelt es sich um eine seltene Autoimmun-Erkrankung, im Rahmen derer es zu einer Entzündung der Hypophyse kommt. Mit den gängigen diagnostischen Verfahren ist eine Unterscheidung von den zahlenmäßig dominierenden Hypophysenadenomen oft schwierig. Da sich die Therapien jedoch unterscheiden, ist eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung besonders wichtig. Unter Federführung von Prof. Dr. Jürgen Honegger führte die Arbeitsgemeinschaft Hypophyse und Hypophysentumore der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) eine nationale Erhebung zur Hypophysitis durch, um die typischen diagnostischen Zeichen der Hypophysitis zu identifizieren (Abbildung 4). Mit der Studie, an der führende endokrinologische und neurochirurgische Zentren teilnahmen, konnten aufgrund der hohen Fallzahl auch erstmals die Ergebnisse der gängigen therapeutischen Optionen – Beobachtung, Operation, Kortisontherapie - direkt miteinander verglichen werden [1, 2]. Neue Fälle werden weiterhin gesammelt und ausgewertet [3].
Ausgewählte Literatur:
[1] Honegger J, Buchfelder M, Schlaffer S, et al.: Treatment of primary hypophysitis in Germany. J Clin Endocrinol Metab 2015; 100:3460-3469
[2] Honegger J, Schlaffer S, Menzel C, et al.: Diagnosis of primary hypophysitis in Germany. J Clin Endocrinol Metab 2015;100:3841-3849
[3] Gendreitzig P, Honegger J, Quinkler M: Granulomatous hypophysitis causing compression of the internal carotid arteries reversible with azathioprine and rituximab treatment. Pituitary 2020; 23(2):103-112