Forschung

Neurochirurgisch anatomische Fortbildung

Die neurochirurgische Neuroanatomie ist eine der Grundlagen der operativen Therapie in der Neurochirurgie. Die präzise Planung, die genaue Kenntnis der mikrochirurgisch relevanten Strukturen und nicht zuletzt das mikrochirurgische Training operativer Techniken und Zugänge im mikrochirurgischen Labor oder am Körperspender dienen zur kontinuierlichen Verbesserung der Operations-Technik und Strategie im Sinne des Patienten. Um diese Relevanz auch im klinischen Alltag abzubilden, wurde bereits im Jahr 2010 ein neurochirurgisch-anatomisches Trainingsprogramm in Zusammenarbeit der Klinik für Neurochirurgie mit der Abteilung für klinische Anatomie und Zellanalytik des anatomischen Instituts entwickelt. Dieses Programm dient zur Fortbildung der neurochirurgischen Ausbildungsassistenten. In regelmäßigen Abständen demonstrieren Prof. Tatagiba, oder ein anderer erfahrener Operateur, klassische operative Techniken und operative Zugänge, die in der neurochirurgischen Klinik täglich Anwendung finden. Hierbei wird durch einen konkreten Patientenbezug anhand der radiologischer Bildgebung die Indikation des entsprechenden Zugangs vermittelt, die Planung gemeinsam durchgeführt und dann Schritt für Schritt der operative Zugang demonstriert. Die Operateure können so Tipps aus langjähriger operativer Tätigkeit an die Assistenten weitergeben und deren Lernkurve positiv beeinflussen. Auch erfolgen praktische Übungen mikrochirurgischer Techniken und relevanter operativer Schritte.

Im Jahr 2017 umfasst das Programm ca. 2 Termine pro Monat und das gesamte neurochirurgische Spektrum von Schädelbasischirurgie, Wirbelsäule bis periphere Nerven wird abgebildet. Unterstützend wird die Fortbildung durch die moderne Bild-und Videotechnik der klinischen Anatomie aufgezeichnet (teilweise auch in 3D) und den Assistenten in Skriptform aufgearbeitet zur Verfügung gestellt. Hierdurch entsteht ein Kompendium über Zugänge und Techniken, wie sie in der Tübinger Neurochirurgie als Standard eingesetzt werden.

Durch die enge Kooperation mit der klinischen Anatomie Tübingen werden auch regelmäßig neurochirurgisch anatomische Operationskurse angeboten. Neben einem Operationskurs über dorsale und ventrale Versorgung der HWS (Instructional Cervical Spine Course Tübingen), der bis Januar 2013 insgesamt 5mal stattfand, findet in regelmäßigen Abständen der Kurs „Neurochirurgisches Management von Hypophysentumoren“ der DGNC und NCAFW statt (zuletzt Februar 2016).

Neuroanatomie-4Zusätzlich hierzu wird jedes Jahr im Juli der internationale „TCNA-Kurs – Approaches to the posterior Fossa, Microsurgical Anatomy, Dissection and Live-Surgery“ angeboten. Dieser Kurs mit 20 internationalen Teilnehmern und mehreren international renommierten Instruktoren fand im Jahr 2016 bereits zum 10. mal statt. Auch in diesem Jahr wird er im Juli wieder in Kooperation mit dem Institut für klinische Anatomie veranstaltet werden.


Nähere Informationen zum Kurs finden Sie unter http://www.tcna.de/